
Was hat dich als führende Expertin für Cybersicherheit in der Automobilindustrie mit umfassender weltweiter Erfahrung ursprünglich dazu bewogen, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben?
Ich habe mich schon immer für Cybersicherheit interessiert, seit ich als Kind mit dem Programmieren und Hacken vertraut war. Als ich mich weiter mit Computersicherheit, Softwaresicherheit und Netzwerksicherheit beschäftigte, bot sich mir die Gelegenheit, in die Welt der Cybersicherheit in der Automobilindustrie einzutauchen. Ich habe vor fast 20 Jahren damit angefangen, und damals war dies ein ziemlich neues und unerforschtes Gebiet für Cybersicherheit, was einer der Hauptgründe war, warum ich mich dafür interessierte, mehr zu lernen.
Was hat dich dazu motiviert, bei der IAV in Japan anzufangen? Welche Erwartungen hattest du an diese Aufgabe, angesichts deines umfangreichen Werdegangs, deines Studiums in Schweden und deiner bedeutenden Beiträge zur Branche?
Ich war an zahlreichen globalen Projekten beteiligt und habe verschiedene Automobilunternehmen auf ihrem Weg zur Cybersecurity-Reife unterstützt. Bei IAV möchte ich als Global Technical & Cybersecurity Advisor weiterhin dazu beitragen, die Messlatte für Cybersicherheit in der Automobilindustrie höher zu legen, indem ich mit Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt zusammenarbeite.
Im Hinblick auf deine internationale Erfahrung in Europa und Japan, wie haben die kulturellen Unterschiede deine Herangehensweise an die Cybersicherheit in der Automobilindustrie beeinflusst? Und wie bist du mit diesen Unterschieden umgegangen?
Ich bemühe mich, ständig zu lernen und zu wachsen. Durch die Arbeit mit Kunden in verschiedenen Regionen und Kulturen habe ich gelernt, mich an verschiedene Situationen anzupassen und mich auf sie einzustellen. Wenn ich weiterhin in verschiedenen Regionen arbeite, werde ich mich bemühen, die spezifischen kulturellen Aspekte besser zu verstehen und herauszufinden, wie ich unsere Kunden am besten bedienen und ihre Erwartungen erfüllen kann.
Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen, denen sich die Cybersicherheitsbranche im Automobilsektor derzeit gegenübersieht?
Es gibt zwei Hauptthemen, die ich hervorheben möchte: Vorschriften und Normen sowie Technologien. Erstens gibt es mehrere relevante Cybersecurity-Vorschriften und -Standards, die Automobilunternehmen berücksichtigen müssen, aber es ist immer noch eine Herausforderung, wie einige dieser Anforderungen optimiert und am besten erfüllt werden können.
Zweitens werden in der Automobilindustrie neue Technologien eingeführt, z. B. autonomes Fahren und KI-Lösungen, die neue Bedrohungen und Risiken für die Cybersicherheit mit sich bringen. Daher sind geeignete Cybersicherheitskontrollen erforderlich, um diesen neuen Risiken zu begegnen.
Du warst maßgeblich an Standardisierungsaktivitäten und der Entwicklung globaler Lösungen beteiligt. Welche Trends oder Entwicklungen erwartest du in den kommenden Jahren im Bereich der Automobilsicherheit?
Wir sehen, dass im Automobilbereich immer mehr fortschrittliche Anwendungsfälle entwickelt und eingesetzt werden, die komplexere Softwarelösungen und neue Technologien erfordern.
Es ist wichtig festzustellen, dass die Cybersicherheit in der Automobilindustrie über den Schutz einer einzelnen Komponente oder eines einzelnen Fahrzeugs hinausgeht und das gesamte Ökosystem schützt, d. h. die Gewährleistung einer durchgängigen Sicherheit vom Fahrzeug über die Cloud und mobile Geräte bis hin zur Infrastruktur.
Dazu gehört nicht nur die Einbeziehung geeigneter Produktsicherheitslösungen in das Kfz-Ökosystem, sondern auch die Anwendung sicherer Entwicklungspraktiken sowie die Bereitstellung angemessener Mittel für kontinuierliche Cybersicherheitsaktivitäten wie Cybersicherheitsüberwachung, Reaktion auf Zwischenfälle und sichere Over-the-Air-Updates.
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