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IAV

23.01.2025

 Vulnerable cars: Je intelligenter die Autos, desto größer die Bedrohung

Moderne Fahrzeuge sind digitalisiert und hoch vernetzt. Sie bieten durch regelmäßige Software-Updates zahlreiche Verbesserungen der Funktionalität, Nachhaltigkeit und Sicherheit. Gleichzeitig sind sie aber auch Risiken hinsichtlich der Cybersicherheit.
Jürgen Müller, Executive Vice President Software Systems & Connectivity bei IAV, beantwortet Fragen zu den Herausforderungen und Lösungen im Bereich der automobilen Cybersicherheit.

Jürgen Müller – Software expert at IAV

Wie siehst du die Auswirkungen von 'always connected' Fahrzeugen und der umfangreichen Nutzung von Open-Source- und Drittanbieter-Komponenten auf die Automobilsicherheit?

Der Wandel hin zu 'always connected' Fahrzeugen und die umfassende Nutzung von Open-Source- und Drittanbieter-Komponenten haben die Sicherheitslandschaft in der Automobilindustrie erheblich verändert. 

Diese Konnektivität bringt zahlreiche neue Angriffsmöglichkeiten mit sich und macht Fahrzeuge anfälliger für Cyber-Bedrohungen. Die Integration verschiedener Softwarekomponenten aus unterschiedlichen Quellen kann zu Schwachstellen führen, wenn sie nicht ordnungsgemäß verwaltet und technisch kompetent durchgeführt werden. 

Bei Open-Source-Software sehen wir aufgrund ihrer Transparenz jedoch mehr Chancen als Risiken. Diese Transparenz ermöglicht es einer globalen Entwicklergemeinschaft, kontinuierlich Verbesserungen und Innovationen vorzunehmen, was die Sicherheit und Funktionalität im Laufe der Zeit steigert.

Die Automobilhersteller müssen sich somit auf diese Cybersecurity Bedrohung einstellen, indem sie die Fahrzeuge und digitale Ökosysteme flexibel und anpassungsfähig konzipieren, sodass auf neue Bedrohungen schnell und wirksam reagiert werden kann. Dazu gehört auch die Zukunftssicherheit von Verschlüsselungsmethoden.

Weiterhin sind die Etablierung eines Software-Management-Systems und eines kontinuierlichen Beobachtens der Fahrzeuge und digitalen Ökosysteme.

 

Wie wird Künstliche Intelligenz (KI) die Art und Weise verändern, wie Hersteller Sicherheitsbedrohungen in Echtzeit erkennen und neutralisieren?

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Hersteller Sicherheitsbedrohungen in Echtzeit erkennen und neutralisieren. 

Durch den Einsatz von KI basierten Algorithmen können große Datenmengen analysiert werden, um Muster und Anomalien zu identifizieren, die auf eine Sicherheitsverletzung hinweisen könnten. 

Einer der Hauptvorteile von KI ist ihre Fähigkeit, Daten in einem Umfang und mit einer Geschwindigkeit zu verarbeiten und zu analysieren, die für menschliche Analysten unerreichbar ist. 

Dadurch sind KI-Systeme in der Lage, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen, sofortige Warnungen zu geben und eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. 

So kann KI beispielsweise korrumpierte Systeme identifizieren und Isolierungsmaßnahmen vorschlagen, um die Verbreitung von Malware zu verhindern und die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen zu minimieren.

Diese Automatisierung steigert die Gesamteffizienz und Effektivität von Cybersicherheitsmaßnahmen, sodass sich menschliche Analysten auf komplexere Aufgaben konzentrieren können.

Zudem ermöglicht maschinelles Lernen, kontinuierlich aus neuen Daten zu lernen, die Erkennungsfähigkeiten im Laufe der Zeit zu verbessern und sich an entwickelnde Bedrohungen anzupassen.

 

Welche abschließenden Bemerkungen möchtest du den Lesern mit auf den Weg geben?

In Zukunft wird es entscheidend sein, wie schnell und flexibel OEMs auf Cybersicherheitsvorfälle reagieren können.

 Die Fähigkeit, sich schnell an neue Bedrohungen anzupassen und wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wird den Unterschied zwischen erfolgreichem Schutz und erheblichen Sicherheitsverletzungen ausmachen. 

Um diese Agilität und Flexibilität zu ermöglichen, ist es unerlässlich, dass Fahrzeuge und Backend-Systeme entsprechend entwickelt werden. 

Nur durch kontinuierliche Überwachung der Flotten und eine dynamische und agile Cybersicherheitsstrategie können Hersteller ihre Fahrzeuge und Nutzer wirksam vor zunehmend komplexen Gefahren schützen.